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Naschen ohne Ende – Rückschnitt für Beerensträucher

Beerensträucher im Garten sind zur Erntezeit etwas ganz besonderes. Ob Himbeeren, Brombeeren oder Johannisbeeren – Beerenzeit ist Naschzeit. Aber damit die Sträucher auch eine reiche Ernte zu bieten haben, brauchen sie einen regelmäßigen Rückschnitt.

Man kennt ihn: diesen einen Nachbarn, der einfach unverschämt üppige Beerensträucher im Garten hat und der oft nie weiß wohin mit der ganzen Ernte. Es gibt eine gute Nachricht: Neid ist nicht mehr nötig, wenn die eigenen Beerensträucher regelmäßig und richtig einen Rückschnitt bekommen.

Eine Frage der Frucht

Generell gilt ja der Frühling als idealer Zeitpunkt für einen Rückschnitt – nicht nur bei Ziergehölzen. Da liegt es natürlich nahe, dass Beerensträucher auch im Frühling einen Rückschnitt gekommen sollten. Das ist generell richtig, aber: wie bei Ziergehölzen auch, kommt es ganz auf die Art der Pflanze und deren Eigenschaften an. Herbst-Himbeeren werden zum Beispiel im späten Herbst oder Winter bodennah abgeschnitten. Andere Himbeersorten brauchen keinen Rückschnitt. Johannisbeeren hingegen werden im Frühjahr geschnitten. Genauso ergeht es auch Brombeeren und Stachelbeeren. Diese Beerensträucher bekommen ihren Rückschnitt ab März, damit sie buschig wachsen und eine reiche Ernte hervorbringen. Bei der Schnitttechnik kommt es auch ganz darauf an, welches Früchtchen man nun gerade vor sich hat.

Schnipp schnapp – Äste ab

Rote und weiße Johannisbeeren tragen ihre Früchte an Trieben, die älter als zwei Jahre sind. Deshalb werden beim Rückschnitt im Frühjahr nur 4 bis 5 neue Triebe stehen gelassen, der Rest wird vollständig entfernt. Schwarze Johannisbeeren hingegen tragen ihre Früchte an den neuen, einjährigen Trieben. Bei Stachelbeeren werden im Frühjahr Äste entfernt, die älter als 4 bis 5 Jahre sind. Von den neuen Trieben werden ebenfalls 4 bis 5 stehen gelassen, da Stachelbeeren an ein- bis dreijährigen Trieben fruchten. Stachelbeeren bekommen ihren Rückschnitt am besten nach der Ernte und spätestens im März. Bei Brombeeren sterben die alten Fruchtruten ab. Die werden dann durch den Rückschnitt im darauffolgenden Frühjahr bodennah entfernt.

Das 1 mal 1 für den Rückschnitt

Die Grundregeln für den Rückschnitt der Beerensträucher unterscheiden sich nicht sonderlich von denen der Ziergehölze. Das A und O beim Rückschnitt ist das Werkzeug. Und das sollte in jedem Fall und bei jedem Rückschnitt scharf sein. Dabei ist es völlig egal, ob der Rückschnitt im Herbst oder Frühling erfolgt: nur eine scharfe Schere verletzt die Pflanze so wenig wie möglich. Jeder Schnitt bedeutet eine Verletzung und jede Verletzung muss heilen. Auch deshalb sollte die Schnittfläche so klein wie möglich gehalten werden und der Schnitt immer gerade angesetzt werden. Natürlich variieren die jeweiligen Anforderungen an den Rückschnitt von Pflanze zu Pflanze, aber in der Regel gilt: je weniger Schnittfläche, desto weniger wird die pflanze verletzt und desto besser und schneller verheilt sie. Das macht eine zurückgeschnittene Pflanze zu einer gesunden Pflanze, die viele hübsche Blüten trägt und als Beerenstrauch leckere Naschereien liefert.

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