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Dünger – organisch oder doch eher mineralisch?

Dünger erfreuen sich einer großen Beliebtheit, da die zusätzliche Beigabe die Gesundheit der Pflanzenwelt spürbar ankurbelt.

Viele Personen sind vom Wachstum der eigenen Pflanzen enttäuscht und entscheiden sich bewusst für die Verwendung eines Düngers. Die Mittel sorgen dafür, dass die betroffenen Pflanzen ein wenig Aufwind erfahren und schlussfolgernd wieder besser gedeihen können. Oftmals ist das Wachstumsproblem mit einer mangelhaften Bodenbeschaffenheit verknüpft. Die Pflanze kann aus dem Untergrund keine Nährstoffe ziehen, was sich in vielen Fällen dann durch einen langsamen Wachstumsprozess bemerkbar macht. Dünger ist in einer derartigen Situation äußerst effektiv und rückt die Bedingungen wieder auf ein normales Niveau. Die Pflanzenwelt kann durch das wiedergekehrte Gleichgewicht endlich wieder durchatmen und fortan komplikationsfrei sprießen. Immer häufiger wissen Gartenbesitzer jedoch nicht, welcher Dünger der bessere ist. Organisch oder mineralisch? Die Auswahl auf dem Markt gibt viele Optionen her.

Organische Dünger – effiziente Mittel aus Naturmaterial

Die Zusammensetzung von einem organischen Dünger kann nicht mit der von einem mineralischen verglichen werden. Die Mittel kommen äußerst schonend daher, da sie immer einen tierischen oder pflanzlichen Ursprung besitzen. Auf Seiten der Gewächse kommt dieses Grundprofil hervorragend an, da es für eine einzigartige Pflanzenverträglichkeit steht. Neben den zuvor angesprochenen Naturmaterialien werden den Mitteln meist noch Stickstoff, Kalium, Phosphor, Eiweiße und Vitamine beigemengt. Diese Kombination gewährleistet, dass die Problemexemplare innerhalb des Gartens schon bald wieder bester Gesundheit sind. Neben den zahlreichen Produkten, die auf dem Markt angeboten werden, können Interessierte ihren Dünger auch auf andere Art und Weise realisieren. Organische Dünger lassen sich auf Grund der natürlichen Beschaffenheit nämlich auch hervorragend selber herstellen.

Es gibt viele verschiedene Methoden organischen Dünger herzustellen. Die bekannteste Herangehensweise kennt dabei aber sicherlich jeder – den Gartenkompost. Die wertvolle Komposterde, die der Pflanzenwelt später zu neuer Energie verhelfen wird, entsteht im Laufe der Zeit unter anderem aus verrottenden Küchenabfällen, abgeschnittenen Baum- und Strauchresten, sowie Laub und auch Gras. Da sich innerhalb der Erde auch viele Mikroorganismen und diverse Mikrolebewesen befinden, ist diese Art Düngemittel äußerst effektiv und gerade in Bio-Kreisen gefragt. Das Tolle ist, dass man zu jedem Zeitpunkt weiß, aus welchen Bestandteilen sich die verwendete Bodenzugabe zusammensetzt. Auch in punkto Energiebilanz ist ein Gartenkompost höchst interessant. Verglichen zu anderen Ansätzen muss der wertvolle Dünger nicht eingeflogen werden, sondern befindet sich quasi direkt „ums Eck“ im eigenen Garten.

Weitere organische Varianten sind unter anderem Hornspäne, Tierdung und Brennnesseljauche. Hornspäne gelten dabei als ausgezeichneter Stickstoffdünger und eignen sich somit vor allem für Böden, die bereits einen guten Phosphat- und Kaliumgehalt aufweisen. Je feiner das Mittel ist, umso zügiger kann sich die Wirkung im Untergrund entfalten. Handelt es sich um einen humusarmen Boden, dann ist Kuh- oder Pferdedung eine ausgezeichnete Option. Die vielen Ballaststoffe stellen eine ordentliche Humuslieferung für das Erdreich sicher, sodass das Gleichgewicht spürbar in die Höhe geht. Brennnesseljauche kann hingegen hervorragend selbst hergestellt werden, indem kleingeschnittene Brennnesseln mit Wasser vermischt werden. Ist der Gärungsprozess nach wenigen Wochen abgeschlossen, kann der stickstoff- und spurenelementreiche Dünger direkt verwendet werden. Weitere beliebte organische Mittel sind zudem Guano, Vinasse und Flüssigdünger.

Mineralischer Dünger – wirksames Wundermittel für die Pflanzenwelt

Mineralische Dünger haben für viele Personen den Status eines Wundermittels, da die Wirkweise innerhalb des Gartens beachtenswert ist. Da, wo einige Pflanzen im Vorfeld Probleme hatten ordentlich heranzuwachsen, da schießen sie nach der Zugabe des Mittels quasi regelrecht aus dem Boden. Der Wachstumsbeschleuniger kann indes auf viele verschiedene Weisen hergestellt werden. Er wird meist jedoch aus fossilen Lagerstätten entnommen, was jedoch noch weitere Arbeitsschritte mit sich bringt. Da die begehrten Nährstoffelemente im tiefen Inneren des Gesteins als wenig lösliche Verbindung lagern, sind weitere Abläufe unausweichlich. Da Pflanzen die Nährstoffe nur als wassergelöste Ionen aufnehmen können, müssen die sogenannten Rohphosphate zunächst zugänglich gemacht werden. Säuren kommen zum Einsatz, die letztendlich dafür sorgen, dass die Phosphatverbindungen eine bessere Löslichkeit erlangen.

Während der späteren Anwendung im Garten werden die ionischen Bestandteile des Düngers dann in den Boden abgegeben – solange die Voraussetzungen dafür gegeben sind versteht sich. Ist der Untergrund beispielsweise feucht, können die diversen Bestandteile des mineralischen Düngers sich ideal voneinander abkapseln und die Wirkung daraufhin entfalten. Die Nährstoffe erhalten Einzug in den Boden - die sogenannte „Hydration“ tritt ein. Einige Düngemittel können sich jedoch nur mit Hilfe von Säuren lösen. Was sich kompliziert anhört, gibt jedoch nahezu jeder Boden bereits von Natur aus her. Durch die natürlichen Bodenlösungen werden die Nährstoffe für die Gewächse zugänglich, sodass sie dann Schritt für Schritt ihre energieliefernde Wirkung offenbaren.

Im Großen und Ganzen kann man zusammenfassen, dass alle mineralischen Dünger schnell wirken. Bei einigen Mitteln kommt es vor, dass bereits wenige Stunden nach der Verwendung die Nährstoffe an die Pflanze abgegeben werden. Dünger ist jedoch nicht gleich Dünger, sodass man diese zügige Wirkweise nicht direkt pauschal auf alle erhältlichen Mittel übertragen darf. Bei Langzeitdüngern erfolgt die Freisetzung beispielsweise bewusst langsamer. Anhand verschiedener Faktoren wird dabei bestimmt, wie schnell die Wirkweise vonstattengeht. Auf dem Markt sind zahlreiche Varianten erhältlich, darunter schwefelsaures Ammoniak, Kalksalpeter, Kalkammonsalpeter, Harnstoff und Blaukorn. Letztgenannte Art gilt dabei auf Seiten der Käufer als besonders beliebt, da es in verschiedenen Zusammensetzungen erhältlich ist. Die Wirkweise gilt als zuverlässig und schnell. Der Nährstoffgehalt ist vergleichsweise im oberen Bereich anzusiedeln.

Organischer oder mineralischer Dünger – die Vorteile im Überblick

Organischer Dünger ist vor allem auf Grund der langsameren Wirkungsfreisetzung beliebt, da dies meist automatisch mit einer gleichmäßigeren Verteilung im Erdreich einhergeht. Der Dünger bindet sich an Kohlenstoff, was wiederum dafür sorgt, dass einer Überbelastung des Untergrunds entgegengewirkt wird. Auch das Risiko einer Auswaschung des Bodens sinkt dadurch erheblich. Organischer Dünger belebt den Untergrund spürbar und stellt ein gesundes Gleichgewicht sicher. Während der Umsetzung von Mist und Kompost entsteht beispielsweise kostbarer Humus, der dazu in der Lage ist die Erde aufzulockern. Hinzu kommt, dass dadurch Wasser besser im Boden gespeichert werden kann und der Nährstoffgehalt sich erhöht. Regenwürmer, die ebenfalls ihren Teil zur Bodengesundheit beisteuern, finden vor allem in einem solch humosen Umfeld eine optimale Atmosphäre vor.

Doch auch auf Seiten der mineralischen Dünger lassen sich viele Vorteile zusammenfassen. Die Nährstoffe sind für die Pflanzen meist direkt verfügbar, sodass die Wirkung sich unmittelbar entfalten kann. Leidet eine Pflanze beispielsweise an einem Nährstoffmangel, kann dieser Defizit mit der Zugabe des Mittels zügig ausgeglichen werden. Ein Dahinraffen des Gewächses kann somit komplikationsfrei abgewendet werden. Hinzu kommt, dass auch Balkon- und Zimmerpflanzen von dieser Art Düngemittel profitieren können. An dieser Stelle kommen dann vor allem mineralische Flüssigdünger zum Einsatz. Nicht zum Verzehr angedachten Exemplaren kann ohne große Mühen gezielt bei der Regeneration geholfen werden, sodass zeitnah eine deutliche Besserung zu erkennen ist.

Beide Düngemittel-Arten kommen jedoch auch mit Nachteilen daher. Organische Dünger werden im Laufe der Zeit zunächst von Mikroorganismen und kleinen Bodenbewohnern zersetzt. Die Nährstofffreisetzung geht dementsprechend langsamer vonstatten. In einigen Fällen kann der Effekt bis zu einem halben Jahr auf sich warten lassen. Hinzu kommt, dass die Mikroorganismen die Umsetzung nur in einem warmen Erdreich vollziehen können. Im Winter wird der Prozess somit komplett gestoppt. Die mineralischen Düngemittel bergen wiederum die Gefahr einer Überdüngung, da die Verfügbarkeit direkt gegeben ist. Die Wirkdauer gestaltet sich zudem eher kurz, sodass schlussfolgernd häufiger eine Nachdüngung erfolgen muss. Wird mineralischer Dünger zu lange eingesetzt, kann sich dies außerdem negativ auf die Bodenqualität auswirken. Humus wird dann abgebaut und das Leben im Erdreich verarmt.

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