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Paprika selber anbauen – Tipps für Anzucht und Ernte

Die Paprika steckt voller Vitamine und ist aromatisch im Geschmack. Mit ein wenig Pflege ist sie ideal für den eigenen Anbau.

Die Paprika gehört mit zu den beliebtesten Gemüsesorten und eignet sich perfekt für so manches kalte oder warme Gericht. Da wäre es doch vorteilhaft, die kleinen Gewächse gleich im eigenen Garten anzubauen, um diese über den gesamten Sommer und frühen Herbst zu ernten. Beachtet man einige Tipps bei der Anzucht, kann aus dem zunächst kleinen Samen eine robuste Pflanze heranwachsen. Die bunten Früchte sind dabei unterschiedlich im Geschmack, aber allesamt aromatisch bis hin zu süßlich. Wer das Gemüse gerne direkt griffbereit vor der eigenen Haustür haben möchte, kann dies dank der leichten Pflege wunderbar umsetzen. Besteht bereits ein Gemüsegarten, gliedert sich das Paprika-Gewächs perfekt in eine bestehende Kultur ein.

Paprika: Tipps zur Anzucht

Die Paprika ist eine äußerst wärmeliebende Gemüsesorte, die möglichst keiner Kälte ausgesetzt werden sollte. Bei der Anzucht ist es daher empfehlenswert, die Pflanze zunächst an einem warmen Ort vorzuziehen und erst anschließend in das endgültige Beet zu setzen. Ein guter Monat, um die Samen der Paprika zu säen, ist der März. In einer Tiefe von ca. 1 cm wird der Samen gelegt und mit etwas Erde bedeckt. Damit dieser auch richtig keimen kann, sollte die Erde stets etwas feucht gehalten werden. Dies gelingt am besten durch einen humusreichen und aufgelockerten Boden. Um den kleinen Samen noch nicht mit Nährstoffen zu überhäufen, sollte die Erde gerade zu Beginn noch nicht gedüngt sein.
Um das richtige Klima zu schaffen, benötigt es einiger Tricks. Etwa 25 Grad sind nötig, damit sich die Paprika wie gewünscht entwickeln kann. Bei der Anzucht im März sind solche Temperaturen leider noch nicht gegeben. Entsprechend muss man mit einigen Hilfsmitteln dafür sorgen, dass eine feucht-warme Klimazone entsteht. Kleine Gewächshäuser bieten sich für die Anzucht ideal an – hat man diese nicht, kann die Erde auch mit Folie abgedeckt werden. Durch die Auflage der Folie kann die Feuchtigkeit nicht verdunsten, sodass der Samen bestens versorgt ist. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass die Folie regelmäßig ausgetauscht werden sollte, um die Bildung von Bakterien zu vermeiden.
Wie auch Tomaten, lieben auch Paprika die Helligkeit. Die Pflanze sollte daher möglichst nahe am Licht stehen. Die Fensterbank bietet sich für die Anzucht am besten an. Steht ein Fenster in Richtung Süden zur Verfügung, sollte dieses bevorzugt werden, da hier die Paprika die meisten Sonnenstunden am Tag genießen kann. Ist die Pflanze bereits einige Zentimeter in die Höhe geragt, kann diese vorsichtig von der Anzuchtschale entnommen werden und in ein größeres Gefäß ziehen. Doch bevor dieser Schritt erfolgt, sollten die Keimlinge vorsichtig vereinzelt werden, ohne dabei die Wurzel zu verletzten. Als Behältnisse bieten sich hier sowohl Töpfe aus Ton oder Holz an als auch Kübel und Kästen, die groß genug für die Paprika sind.

Paprika auspflanzen: Richtige Bedingungen schaffen

War die Anzucht erfolgreich, ist es nun an der Zeit, die Paprika in den Garten auszupflanzen. Wie bereits erwähnt, bevorzugt die Pflanze ein eher wärmeres Klima, weshalb man mit dem Einpflanzen im Beet warten sollte, bis die Temperaturen ansteigen. Ende Mai ist ein guter Zeitpunkt, um Frost garantiert zu umgehen. Wird die Paprika-Pflanze bereits vor Mai in den Außenbereich gesetzt, kann dies zur Folge haben, dass die Pflanze aufhört zu wachsen und keine richtigen Früchte bildet. Wer in kühleren Regionen wohnt, aber dennoch nicht auf den eigenen Anbau verzichten möchte, der kann alternativ die Paprika im Topf belassen und nur bei hochstehender Sonne nach draußen stellen. In der Nacht wird das Gemüse einfach zurück ins Warme geholt.
Um die richtigen Bedingungen für das Auspflanzen zu schaffen, sollte die Paprika in humusreiche Erde gesetzt werden und mit großzügig Kompost angereicht sein. Ein extra Dünger ist hier entsprechend nicht mehr notwendig und würde das Gemüse nur belasten. Sobald die ersten Schoten zum Vorschein kommen, kann man den Boden mit zusätzlichen Nährstoffen versorgen. Damit sich das Pflänzchen auch richtig ausbreiten kann, sollte das Gemüse möglichst freistehend eingepflanzt werden. Ein Abstand von 45cm bis 50cm zu umliegenden Sorten ist hier bereits ausreichend. Wer mehrere Gemüsesorten zusammen in ein Beet setzen möchte, der sollte auf ebenso sonnenliebende Exemplare zurückgreifen. Tomaten sind als direkte Nachbarn perfekt geeignet.
Damit die Paprika-Pflanze auch ausreichend Früchte bildet, ist ein regelmäßiges Gießen notwendig. Die Erde sollte stets durchfeuchtet sein – Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden. Diese hätte zur Folge, dass sich Wurzelfäule bildet und die Pflanze früher oder später eingeht. Um Staunässe zu vermeiden, bietet es sich an, mehrmals täglich zu Gießen. Das Wasser sollte dabei direkt auf die Erde gegeben werden und nicht über die Früchte und Blätter gelangen. Feuchte Blätter bieten andernfalls einen Nährboden für Pilze oder sonstige Schädlinge. Ein Gießen bei Mittagshitze sollte zudem gemieden werden, da die Feuchtigkeit regelrecht verdunstet und nicht bis an die Wurzeln gelangen kann. Sobald die Paprika groß genug ist, können Rankstäbe zur Unterstützung in das Beet gegeben werden.

Paprika genießen: So klappt die Ernte!

Die Ernte der Früchte erstreckt sich mehrere Monate und reicht bis Anfang Herbst. Je nach Wetterverhältnissen, sind sogar noch Schoten im Oktober verfügbar. Je nachdem wie süß die Paprika ausfallen darf, wählt man die jeweilige Farbe. So sind insbesondere orangene und rote Früchte sehr aromatisch und im Geschmack eher süßlich. Grüne Schoten schmecken hingegen vergleichsweise herber. Damit die Pflanze bei der Ernte nicht beschädigt wird, sollte man ein scharfes und desinfiziertes Messer zur Hand nehmen. Mit diesem wird die Schote am Stil vorsichtig durchtrennt. Hierbei sollte sichergestellt werden, dass die Klinge keine Spuren von Schädlingsbefall auf sich trägt, da diese andernfalls direkt auf die restliche Pflanze übertragen werden.
Sind doch erste Schädlinge mit dem bloßen Auge erkennbar, sollte umgehend gehandelt werden. Besonders Mehltau und Spinnenmilben lassen sich auf den Blättern und Früchten nieder. Mehltau ist kaum einzudämmen, weshalb das betroffene Areal großzügig entfernt werden sollte. Ist dies nicht möglich, muss die gesamte Pflanze beseitigt werden. Erfolgt dies nicht, riskiert man, dass auch umliegende Exemplare sich mit dem Mehltau anstecken. So entsteht schnell ein Teufelskreis, der innerhalb kürzester Zeit eine ganze Reihe an Pflanzen zerstört. Doch neben den zuvor genannten Schädlingen, können auch andere Bewohner dem Gemüse zusetzen. Schnecken machen sich nur allzu gerne in Richtung Paprika auf und zerfressen diese.
Es gibt jedoch noch weitere Tipps, die bei der Ernte berücksichtigt werden sollten. Damit man den vollen Vitamingehalt ausschöpfen kann, sollten die Schoten nur reif geerntet werden. Auch das Aroma ist hier an seinem Höhepunkt, sodass die Frucht besonders intensiv schmeckt. Damit die Pflanze bis zum ersten Frost vorbereitet ist, sollten die letzten Paprikaschoten bis Ende Oktober geerntet sein. Nur so bleibt für die frischen Stielansätze ausreichend sich vollständig zu schließen. Sind die letzten Früchte bereits im September hervorgekommen, gibt es zudem einen weiteren Tipp, mit dem das Wachstum etwas hinausgezögert werden kann. Wer ein Gewächshaus hat, kann die Pflänzchen einfach noch einige Wochen bei besten Klimabedingungen weiterblühen lassen, sodass auch im späten Oktober noch ein Ertrag sichtbar ist.

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